Das Medienkonsumverhalten hat sich im vergangenen Jahrzehnt drastisch verändert: Wir konsumieren den ganzen Tag lang Medien, jederzeit und überall, sodass wir zunehmend mit ihnen verschmelzen.
Wegen der permanenten Reizüberflutung wird es für die Werbefachleute immer schwieriger, potenzielle Zielgruppen zu erreichen. Die Inhalte müssen vermehrt nutzer- und nutzenorientierter sein und je nach Kontext optimal mit dem Medium harmonieren. Ein Blick in den Medienalltag der Zielgruppe ist ein erster Schritt dazu.
Ein Tag eines multimedialen Menschen
5.15: Der Handy-Wecker klingelt. Ein kurzer Blick aufs Display, ein kurzer Wisch, und weiter geht’s im Schlummermodus. 5.18: Wieder Geklingel, erneut ein Blick, erneut ein Wisch und wieder zurück ins Schlummerland. Nach x Wiederholungen dieses digitalen Morgenrituals geht’s ab ins Bad. Radio an, Elektrozahnbürste rein, Self-Tracking-App aktivieren: Während die News, Hits und Spots über den Konsumentenkopf rieseln, zeichnet die App Intensität, Dauer und Technik der Zahnputzkünste auf, inklusive Instant-Tipps zur Optimierung.
Geduscht und angezogen geht’s zum Bahnhof: Noch ein Blick auf die SBB-App – keine Verspätungen, alles im Plan. Am Perron dann der News-Check via Gratiszeitung. Dazwischen ein Streifzug durch Facebook und WhatsApp. Im Büro folgt der Mail-Check: Newsletter – löschen, wichtige Mail vom Chef – in die Task-Liste einfügen, Kundenanfrage – sofort bearbeiten.
Kurz vor Mittag: Menüpläne der umliegenden Restaurants prüfen, ev. über Lieferdienst-App bestellen. Nach den Tortellini endlich etwas Zeit für eine Zeitschrift. Und weiter geht’s mit Googeln am Desktop. Anschliessend bei XING und LinkedIn networken, ehe das nächste Telefonmeeting mit dem Kunden ansteht.
Feierabend. Dazu Pendlerzeitung, WhatsApp und Facebook. Und ein Buch als anständiges Kontrastprogramm. Am Heimbahnhof angekommen ein grosses Plakat mit den Wochenaktionen, passend zum Einkauf für den Znacht. Einen Caesar Salad, später wechselt sich Netflix mit Online-Shopping ab, bis der Handy-Wecker wieder seinen Betrieb aufnimmt.
Guter Inhalt harmoniert mit dem Kanal
Damit wir einer Marke oder einem Produkt unsere Aufmerksamkeit schenken, muss der Inhalt mit dem Medium und dem kontextbezogenen Bedürfnis harmonieren, um Emotionen auszulösen. Printmedien eignen sich dazu besonders gut, weil sie neben dem visuellen auch den Tastsinn ansprechen – je nach Papier und Veredelungsform wie Prägungen oder Lackierungen. Weitere Stärken der Printmedien gegenüber den Online-Medien: Sie werden als wertvoll eingestuft, länger aufbewahrt und von mehreren
Personen konsumiert.