Der Offsetdruck ist ein indirektes Druckverfahren. Druckplatte und Druckträger kommen nicht direkt miteinander in Verbindung, die Farbe wird zuerst auf einen Gummituchzylinder und dann von dort auf den Bedruckstoff übertragen, was die Druckplatte schont.
Im herkömmlichen Verfahren wurden die für den Offsetdruck benötigten Druckplatten mit zuvor im CtF-Verfahren hergestellten Filmen belichtet, 1993 wurde die erste CtP-Anlage vorgestellt, die eine Belichtung direkt vom Computer auf die Druckplatte zuliess. Diese Computer-to-Plate (CtP) genannte Technologie ist bis heute Stand der Technik. Ursprünglich fand nach der Belichtung ein Entwicklungsvorgang statt, der den Einsatz entsprechender Chemikalien und Wasser erforderte.
Mitte der Nullerjahre war die bc medien ag eine der ersten Druckereien in der Schweiz, die auf die prozesslose Druckplattenproduktion setzte. Eine neuartige Technologie ermöglichte es, nach der Bebilderung einen nunmehr rein thermischen Prozess durchzuführen, um bereit für den Druck zu sein. Die „prozesslose Druckplatte“ war geboren (auch wenn das genau genommen kein exakt passender Begriff ist).
LE-UV Drucktechnologie
Als dann vor wenigen Jahren die LE-UV Drucktechnologie mit grossen Vorteilen in der Fertigung und der Variabilität der zu bedruckenden Stoffe Einzug hielt, gestaltete sich die Arbeit mit den prozesslosen Platten als schwierig weil diese zu wenig widerstandsfähig waren. Dies äusserte sich insbesondere bei höheren Auflagen in Qualitätsproblemen, weshalb wir uns gezwungen sahen, vorübergehend zurück zur herkömmlichen Druckplattenproduktion zu wechseln.
Vor einem guten Jahr war es dann soweit: Die erneute Umrüstung der CTP-Anlage stand an. Der technologische Fortschritt der Druckplatten ermöglicht uns seither bei der Druckplattenherstellung wieder komplett auf Chemie und Wasser zu verzichten. Das freut die Umwelt ohne Qualitätseinbussen in Kauf nehmen zu müssen!
Umwelt
Die umweltrelevante Ressourceneinsparung beim Einsatz von prozesslosen Platten im Vergleich zu konventionellen beläuft sich bei uns auf ungefähr 2’000 Liter Chemikalien, 50’000 Liter Wasser und 2’000 Kilowattstunden Strom pro Monat.
Selbstverständlich werden die Alu-Druckplatten nach Gebrauch fachgerecht dem spezifischen Recyclingprozess zugeführt.